SMS über Satellit erfolgreich getestet

Die Deutsche Telekom will ab Jahresende Direct-to-Handset-Konnektivität (D2H) über Satellit in europäischen Ländern anbieten. Jetzt wurde dieser Dienst zum ersten Mal auf einem im Handel verfügbaren Smartphone getestet.

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Versand ohne Mobilfunkversorgung: Telekom und Google testen erfolgreich SMS über Satellit (Foto: Deutsche Telekom)


In Griechenland haben Telekom und Google erfolgreich den SMS-Versand und -Empfang an ein Google Pixel 9-Smartphone über einen GEO-Satelliten getestet. Bereits im November 2024 hatte die Telekom mit ihrer Tochtergesellschaft Cosmote in Griechenland Direct-to-Handset-SMS mit einem Testgerät demonstriert – jetzt erfolgte der Testlauf auf einem im Handel verfügbaren Smartphone. Das Smartphone befand sich in einem Gebiet ohne Mobilfunkversorgung.

Der Test ist für die Telekom ein wichtiger Schritt für die Entwicklung künftiger Kommunikationsdienste über Satellit. Die Deutsche Telekom plant, ab Ende 2025 erste kommerzielle D2H-Messaging-Dienste in Europa anzubieten – auch auf dem deutschen Markt. Die Einführung soll zeitgleich mit der zunehmenden Verbreitung von Smartphones erfolgen, die Satellitenkommunikation unterstützen.

Jederzeitiger SMS-Versand

Direct-to-Handset-Dienste sollen es den Kunden ermöglichen, sich fortwährend mit Satelliten verbinden zu können, um Textnachrichten zu senden und zu empfangen. Selbst in den entlegensten Gebieten, in denen es keinen Zugang zum Mobilfunknetz gibt. Darüber hinaus kann damit die Notfallkommunikation zum Beispiel bei Katastrophen unterstützt werden, wenn das Mobilfunknetz zeitweise nicht verfügbar ist.

Technischer Aufbau

Die SMS wurde von einem konventionellen Google Pixel 9-Smartphone übertragen, das mit einer Cosmote-SIM-Karte ausgestattet ist. Das Google Pixel 9 war über ein dediziertes lizenziertes Mobile Satellite Spectrum (MSS) direkt mit dem Satellitendienst von Skylo verbunden. Die Umsetzung folgt den Spezifikationen von 3GPP Release 17- für Direct-to-Handset-Konnektivität (D2H). Diese basiert auf Industriestandards und ist für den Einsatz durch Mobilfunkbetreiber konzipiert. Der Ansatz beinhaltet die Integration eines nicht-terrestrischen Netzes in das Produktionsnetz des terrestrischen Mobilfunkbetreibers, um eine lückenlose Abdeckung überall zu gewährleisten.

Der Telekom-Partner Skylo Technologies, ein kalifornisches Startup, verfügt nicht über eigene Satelliten, sondern nutzt Spektrum und Kapazitäten von Satellitenbetreibern wie Terrestar Solutions, Viasat und Echostar für sein nicht-terrestrisches Netzwerk (NTN), um seine Direct-to-Device-Satellitendienste anzubieten. Die Technologie dahinter hat das Gründerteaman an der privaten, kalifornischen Eliteuniversität Stanford entwickelt. Sie lässt sich in bestehende Mobilfunknetze integrieren und soll weder große Antennen noch viel Energie benötigen. Das waren bisher klare Minuspunkte bei Satellitentelefonen.

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