QBS Software und Prianto wollen Milliarden schwerer SaaS-Distributor werden

Ein neues Schwergewicht in der europäischen Softwaredistribution entsteht: QBS Software und Prianto beschäftigen in 12 Ländern zusammen rund 400 Mitarbeiter, bringen es auf 600 Mio. Dollar jährlich wiederkehrende Einnahmen. QBS Software-Chef Dave Stevinson hat noch so einiges vor und setzt weiter auf das Prianto-Trio unter Gründer und Geschäftsführer William Geens.

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Die Führungsspitzen von QBS Software und Prianto besiegeln die Übernahme

Vor 20 Jahren gründete William Geens sein eigenes Distributionsunternehmen und er feierte vor wenigen Wochen seinen 60. Geburtstag. Das sind Jubiläen, an denen man schon mal persönliche Bilanz ziehen und sich fragen darf, was man erreicht hat. Geens ist Kaufmann durch und durch, ist in Canterbury geborener Brite und damit kein Schotte, wie manche behaupten, hat an der LMU in München seinen Master in Business Administration gemacht und als Vollblutunternehmer mit reichlich Distributionserfahrung schaut er eher nach vorne als zurück. Und was er da vor sich sieht, muss er lange vor den runden Jubiläen geschaut haben. Denn so ein Deal wie der jetzt mit QBS Software braucht sehr viel Vorlaufzeit.

14 Übernahmen in 6 Jahren

Es geht schließlich um viele Übernahmen von Prianto meist in ganz Europa verteilt: die Muttergesellschaft in München, die Prianto-Landesgesellschaften in Frankreich, in Großbritannien, in Belgien, Schweiz und Österreich, Polen, Türkei, Rumänien, Tschechien, Ungarn und der Niederlassung in Südafrika. In vielen dieser Länder waren die Briten von QBS Software zuvor nicht präsent, sind es jetzt aber mit ihrer 100 Prozent-Übernahme der Prianto-Gruppe. "Wir werden auch in Deutschland und Frankreich zu einem sehr dominanten Marktteilnehmer, und wir werden in Großbritannien noch stärker", sagt Dave Stevinson, CEO of QBS Software.

Er kennt sich mit Akquisitionen bestens aus. Seit Stevison Ende 2018 zu QBS stieß, hat der Software-Distributor 13 Übernahmen getätigt. Nun der "Meilenstein in der Erweiterung und Integration von komplementärem Fachwissen, Ressourcen und Marktreichweite", sagt der CEO.

Milliardenumsatz angepeilt

Und Stevison schaut, wie Geens, in die Zukunft. "Werden wir in den nächsten Monaten weitere Akquisitionen in der Region tätigen? Sicherlich nicht. In den kommenden Jahren? Auf jeden Fall!", so Stevison im Gespräch mit CRN UK und schiebt nach: "Wir werden in der gesamten EMEA-Region schrittweise weiter wachsen und gleichzeitig nach Möglichkeiten in APAC und LATAM Ausschau halten". Asien und Lateinamerika, so seine nächsten Ziele.

Mit der Fusion von QBS und Prianto entstehe ein "marktführendes Unternehmen mit wiederkehrenden Umsätzen von nahezu 600 Millionen US-Dollar und einer gemeinsamen Belegschaft von mehr als 400 Fachleuten in 12 Regionen", so die Pressemitteilung.

"Ich freue mich, dass William, Oliver und Thomas zu uns stoßen, während wir unseren Weg zu einem Milliarden-Dollar-Unternehmen beschleunigen", skizziert Stevinson die Vision für den Distributor, der SaaS-Lösungen von mehr als 12.000 Herstellern im Portfolio führt und sich mehr als von Technologie getriebener Plattformanbieter denn als Distributor versteht.

Damit wäre auch die Frage geklärt, wie es für das Prianto-Management unter dem QBS-Dach weitergeht. William Geens wird als strategischer Kopf die weitere Ausrichtung von QBS mitgestalten. Prianto-Co-Gründer Oliver Roth wird sich als Group CCO um die Beziehungen zu den wichtigsten Herstellern kümmern, Thomas Kasper freut sich darauf, "diese Reise mit dem gemeinsamen Team anzutreten".

CRN UK-Redakteur Paul Ferretti hat zu diesem Artikel Zitate beigetragen.

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