Zurück ins Silicon Valley: Oliver Tuszik wird globaler Sales-Chef von Cisco

Er ist der kürzeste, je amtierende Europa-Chef von Cisco, Köln muss er schon wieder "Tschö" sagen: Oliver Tuszik wird als weltweiter Chef des Vertriebs erneut in das Führungsteam um Cisco-CEO Chuck Robbins eintreten. Viel Einarbeitung an der Seite des scheidenden Gary Steele braucht EMEA-Chef Tuszik nicht.

KI wird Oliver Tuszik weiter stark beschäftigen in seiner neuen Rolle als globaler Sales-Chef von Cisco

Alle fünf Jahre ein neuer Titel und neue Aufgaben? Das war einmal. Mit der ungeheuren Dynamik der Technologie und des Wandels von Cisco von einem Hersteller von Switching und Servern zu einem Anbieter KI-basierter Cybersicherheit für Unternehmensnetze verkürzt sich auch diese Halbwertszeit in der Business-Vita von Oliver Tuszik. Neuer Posten ab Ende April: "Executive Vice President, Global Sales". Das verkündete am Montag Cisco-CEO Chuck Robbins per Blogeintrag. Damit ist Tuszik für die weltweiten Geschäfte von Cisco mit Endanwenderkunden und den Partnern zuständig.

"Oliver bringt eine globale Perspektive und nachweisliche Erfolge im operativen Geschäft in diese Position ein. Vor allem seine Leidenschaft für unsere Kunden und Partner und deren Erfolg spiegelt sich in allem wider, was er tut. Er wird eng mit den Marketing-, Produkt- und CX-Abteilungen von Cisco zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass wir die innovativsten Produkte entwickeln, die unsere Kunden benötigen", sagt Robbins zur Ernennung von Tuszik.

Eine globale Rolle, die er schon einmal ausfüllte, nämlich von 2018 bis Mitte 2023 als Leiter des weltweiten Cisco-Channels. Damals folgte der Umzug von Köln ins Silicon Valley. Tusziks damals fast schon erwachsenen Söhne sah er während der Pandemie nur per Webex. Als er Partner wieder vor Ort treffen konnte, blühte der Rheinländer geradezu auf: trat als Jedi-Ritter vor die Partner, und selbst als er im August 2023 zum EMEA-Chef ernannt wurde und damit wieder nach Köln zog, blieb er der "Anwalt der Cisco-Partner", wie er sagte. Das wird der 57.-Jährige sicher auch bleiben, wenn er nach einer Einarbeitungszeit an der Seite des scheidenden Gary Steele die neue Position des globalen Sales-Chefs bei Cisco verantworten wird.

Tuszik soll in erster Linie das Wachstum ankurbeln. Die Voraussetzungen dafür hat Cisco technologisch und vertrieblich geschaffen. Mit zahlreichen Akquisitionen von Cybersicherheitsfirmen, darunter die 28 Mrd. Dollar schwere Übernahme von Splunk, löst sich Cisco vom "Blech", respektive Hardware, und wandelt sich zum Service-Anbieter vor allem für Security. Cybersicherheit auf höchstem Niveau ist vor allem für KI-Workloads eine Grundvoraussetzung.

Im Channel-Vertrieb hat Cisco vor kurzem die größten Änderungen seiner Partnerprogramme der letzten 30 Jahre angestoßen. Rodney Clark, Tusziks Nachfolger in der Rolle des globalen Channel-Chefs, und sein Team transformieren in Richtung service-basiertes Partnergeschäft. 80 Mio. Dollar investiert Cisco in den Umbau der Programme und der Weiterentwicklung der Partner in Richtung Managed Services statt transaktionales Geschäft mit Produktverkauf.

Die "Germans" stehen nicht nur bei Cisco hoch im Kurs. Hier der junge Oliver Tuszik mit Chuck Robbins

Nach der 5-Jahres-Logik hätte Tuszik den Posten als EMEA-Chef eigentlich Mitte 2028 räumen sollen. Um dann vielleicht ganz oben im Cisco-Konzern zu stehen? Er wäre Anfang 60, CEO Robbins allerdings auch. Ein Deutscher an der Spitze eines globalen US-Techkonzerns?

Das gelang bislang nur einem: SAP-CEO Leo Apotheker, der allerdings nur ein Jahr den HP-Konzern führte (2010 bis 2011) und vorzeitig ausschied. Dafür sind die "Germans" als globale Sales-, beziehungsweise Partner-Sales-Manager gefragt. Bei HPE ist Heiko Meyer, bei HP Sven Ratjen und bei Intel Christoph Schell in Top-Positionen aktiv.

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