Ninjaone überrascht mit Kauf von Backup-Sicherheitsanbieter Dropsuite
Security, Datenschutz und sicheres Backup, möglichst unter einem Dashboard der IT-Management-Software, so können MSPs die Systeme ihrer Kunden am besten betreiben und schützen. Ninjaone stellt sich so auf und sorgt mit dem Kauf des australischen Cloud-Backup-Spezialisten Dropsuite für eine Überraschung – nicht allein wegen des hohen Kaufpreises.
Es ist eine der größten Investitionen von RMM-Anbieter Ninjaone und zeigt, wie wichtig Funktionserweiterungen für Security und Sicherung von Daten in der Cloud in der IT-Management-Software sind. Mehr eine Viertelmilliarde US-Dollar soll die Übernahme von Dropsuite kosten, sofern die Aktionäre des australischen SaaS-Anbieters sowie Behörden dem Kauf zustimmen. Dann sollte der Deal in der ersten Jahreshälfte abgeschlossen sein.
Auf die Backup- und Datensicherungssuite der Australier greifen Millionen von Nutzern von Microsoft 365, Google Workspace und anderen SaaS-Anwendungen zu, die Lösung sei "eine letzte Verteidigungslinie gegen Ransomware-Angriffe und IT-Vorfälle", wirbt der Anbieter.
Sal Sferlazza, CEO und Mitbegründer von Ninjaone hält die Akquisition für sehr entscheidend. "Dropsuite wird unseren Kunden helfen, erfolgreicher zu sein, indem wir den Datenschutz vom Endpunkt auf SaaS-Anwendungen ausweiten, die Datensicherung automatisieren und vereinfachen und kritische Datenschutzlücken schließen", sagt er.
Das Wachstum von SaaS-Anwendungen, Bring-your-own-Device-Modelle, der Wechsel zu Remote- und Hybrid-Arbeitsplätzen haben ihm zufolge die Erwartungen der Kunden an Endpoint-Management-Plattformen verändert. "Unternehmen müssen nicht nur die von Kunden und Mitarbeitern genutzten privaten und beruflichen Geräte schützen und verwalten, sondern auch die von ihnen genutzten Anwendungen".
Abweichung von bisheriger Wachstumsstrategie
Gleiches gilt für MSPs, die Kundensysteme betreiben und dafür die Plattform von Ninjaone verwenden. Um mehr Funktionalitäten in die RMM-/PSA-Suiten zu bringen, haben die Anbieter drei Möglichkeiten: selber entwickeln (was lange dauert und Ressourcen bindet), Technologiepartnerschaften mit Drittanbietern schließen (was Risiken birgt, wenn der Partner seine Strategie ändert oder aufgekauft wird) oder Technologiehersteller übernehmen (was wiederum teuer, aber schneller als Eigenentwicklung ist).
Ninjaone hatte sich bisher immer für den ersten Weg entschieden und auf Eigenentwicklungen gesetzt. Nun aber der Sinneswandel. Chris Matarese, CFO und Mitbegründer von Ninjaone, begründet ihn so: "Wir haben schon lange gesagt, dass wir ein Unternehmen sind, das baut, bevor es kauft". Wir möchten unseren Kunden und Partnern versichern, dass wir eine Reihe potenzieller Akquisitionen abgelehnt und viel Zeit investiert haben, um sicherzustellen, dass Dropsuite genauso einfach zu bedienen und tief in die Ninjaone-Plattform für automatisiertes Endpunktmanagement integriert ist wie der Rest unserer Produktpalette".
Funktionserweiterung von Drittherstellern integrieren, ohne das eigene System so zu verbiegen, dass Admins es kaum wiedererkennen: solche Operationen hat Ninjaone bisher immer angelehnt, man wollte keinerlei Abstriche bei der Usability machen. Nun scheinen sie aber mit Dropsuite eine Nadel im Heuhaufen gefunden zu haben, die ideal zur eigenen Suite passt. Um umgekehrt freilich.
Durch eine Akquisition sichert sich Ninjaone nicht nur neue, nahtlos integrierbare Technologie, sondern auch Neukunden, so das Kalkül von Sferlazza. "Durch den Beitritt zu Ninjaone ist Dropsuite in der Lage, seinen Kunden die Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, die sie für die Sicherung und den Schutz von Endgeräten und geschäftskritischen SaaS-Anwendungen auf einer einzigen Plattform benötigen". Der Ninjaone-Gründer ist sich sicher, "dass dies zum anhaltenden Erfolg unserer Kunden und unserer Vertriebspartner beitragen wird".
Charif El-Ansari, CEO von Dropsuite, wird vor allem ein Kompliment sehr gerne hören, das aus dem Mund von Ninjaones Finanzchef Chris Matarese kommt: "Was uns nach unserer Due-Diligence-Prüfung im SaaS-Backup- und Datenschutzmarkt am meisten beeindruckt hat, ist die Tatsache, dass Dropsuite genauso besessen vom Kundenerfolg ist wie Ninjaone, und dass ihr Produkt bei ihren Kunden und den fast 1,5 Millionen Menschen, die sich darauf verlassen, sehr beliebt ist".
CRN-Newsletter beziehen und Archiv nutzen - kostenlos: Jetzt bei der CRN Community anmelden
Die renommierten CRN Channel Award 2025 für Hersteller, Distributoren, IT-Dienstleister, Managerinnern und Manager: Jetzt bewerben – alle Infos hier