KI-Smartphones reizen viele Verbraucher
Die Nutzungsdauer vor allem von Premium-Smartphones steigt. Geräte mit KI-Funktion könnten den Austauschzyklus aber verkürzen. Auf ein KI-Feature legen die Käufer neuer Smartphones besonders viel Wert, obwohl die wenigsten es schon einmal getestet haben.
Verbraucher halten sich mit Neuanschaffungen bei Consumer Electronics zurück, das Geld sitzt nicht mehr so locker. Zudem sind die Innovationssprünge wie beispielsweise bessere Kamera bei neueren Geräten nur noch marginal, was vor allem auf Smartphones der Premiumklasse zutrifft. Nicht jeder Generationswechsel rechtfertigt den höheren Preis, den Verbraucher zu zahlen haben. So stellt Samsung beispielsweise für seine Galaxy-S-Serie eine Nutzungsdauer von mittlerweile 40 Monaten fest, Geräte der A-Serie werden im Schnitt erst mach 35 Monaten ausgetauscht, sagte Samsungs B2B-Direktor in Deutschland Tuncay Sandikci kürzlich im Gespräch mit CRN.
Samsung, Apple und andere Hersteller indes hoffen, dass nun KI-Funktionen den Absatz entsprechender Smartphones beflügeln und den Austauschzyklus verkürzen könnten. Und damit liegen sie richtig. Ein Viertel der Bundesbürger möchte laut einer aktuellen Deloitte-Befragung sein Smartphone früher wechseln als ursprünglich geplant, um zeitnah ein KI-optimiertes Gerät zu besitzen.
"Die Menschen sind in der aktuellen wirtschaftlichen Situation sehr zurückhaltend mit Neuanschaffungen im Bereich der Consumer Electronics. Vor diesem Hintergrund stellen bessere KI-Funktionen einen wichtigen Kaufanreiz dar", sagt Andreas Gentner, Partner und Leiter des Branchensektors Technology, Media & Telecommunications bei Deloitte.
Er rechnet damit, dass die Verbreitung von KI-optimierten Smartphones schon in diesem Jahr stark zunehmen werde. Zumal die Hersteller die zuerst ihren Highendgeräten vorbehaltenen KI-Funktionalitäten auch in ihre Modelle unterhalb dieses Premiumsegments einführen werden.
Für fast die Hälfte der Befragten ist es wichtig, dass ihr künftiges Smartphone KI-Funktionen lokal unterstützt - also über entsprechende Betriebssysteme und Chips verfügt, die Anwendungen spürbar schneller machen. In der Altersgruppe von 25 bis 34 Jahre ist KI sogar für zwei Drittel ein wichtiges Kaufkriterium, und selbst in der Generation ab 65 Jahren legt über ein Drittel Wert auf diese Features, ergab die Befragung von Deloitte. Bereits Erfahrungen mit KI-optimierten Geräten haben die wenigsten Verbraucher gemacht. Es gibt also viel Vorschusslorbeeren für dieses Innovation.
Live-Dolmetscher weckt größtes Interesse
Diverse Einsatzfelder sind laut Deloitte besonders attraktiv: Live-Dolmetscher (37 Prozent)), noch vor GenAI-Tools zum Erzeugen von Bildern, Audios und Videos (32 Prozent). Auch intelligente Assistenten (31 Prozent), visuelle Suchfunktionen (28 Prozent) und KI-basierte Bildbearbeitungslösungen (26 Prozent) sind gefragt.
"Als meistgenutzte Verbraucherelektronik wird das Smartphone in den kommenden Monaten zu einer spannenden Testumgebung für neue KI-Anwendungen werden. Erfreulich ist, dass das Potenzial auf Verbraucherseite bereits erkannt wird", sagt Gentner.
CRN-Newsletter beziehen und Archiv nutzen - kostenlos: Jetzt bei der CRN Community anmelden
Die renommierten CRN Channel Award 2025 für Hersteller, Distributoren, IT-Dienstleister, Managerinnern und Manager: Jetzt bewerben – alle Infos hier