Eigene Cloud-Edge-Infrastruktur für Europa

Angesichts der politischen Entwicklung in den USA bekommt dieses Projekt größte Bedeutung: Im Rahmen der europäischen Infrastrukturinitiative IPCEI-CIS/8ra soll das jetzt gestartete Projekt FACIS ein europaweites, nahtloses Netz an Cloud- und Edge-Providern entstehen lassen.

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eco-Geschäftsführer Andreas Weiss

Das Kürzel FACIS steht für das Konzept der "Federation Architecture for Composed Infrastructure Services" und wird seit November 2024 für zwei Jahre vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit rund 6,8 Mio. Euro gefördert. Mit dem ersten Workshop für Service Provider, in welchem Rahmenbedingungen für gemeinsame Service Level Agreements (SLAs) erarbeitet werden, nimmt das Projekt jetzt Fahrt auf. Der eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. übernimmt das Projektmanagement.

Europas digitale Zukunft stärken

Die Ansprüche des Projekts sind hoch: Da herkömmliche Cloud-Lösungen aus Sicht der europäischen Infrastrukturinitiative oft nicht in der Lage sind, maßgeschneiderte Dienste bereitzustellen, die moderne Anwendungen und Anwendungsfälle eigentlich benötigen, adressiert FACIS genau diese Herausforderung. Ziel ist es, eine föderierte, verbrauchernahe und skalierbare Infrastruktur zu entwickeln, die insbesondere die speziellen Anforderungen von grenzüberschreitenden Cloud-Edge-Umgebungen erfüllt – sowohl aus technischer Sicht als auch mit Blick auf internationale Governance-Strukturen.

FACIS stellt durch den Einsatz von Technologien wie Federation Architecture Patterns (FAPs), maschinenlesbaren Service Level Agreements (SLAs) und Low-Code-Orchestrierungsplattformen sicher, dass Multi-Provider-Infrastrukturen als zusammenhängendes, skalierbares und sicheres Ökosystem betrieben werden können. Open-Source-Neuentwicklungen und robuste Governance-Rahmen unterstützen diese Lösungen. Das Projekt fördert bewusst die Transparenz und Einbeziehung von Europas Cloud-Edge-Landschaft. Neben dem autonomen Fahren soll FACIS auch im Gesundheitswesen, für die Industrie und für die intelligente Stadtentwicklung die Grundlage für interoperable, sichere und effiziente Systeme auf europäischer Ebene schaffen.

Aufbau interoperabler digitaler Ökosysteme

"FACIS und 8ra werden es Organisationen und Anbietern in Europa künftig wesentlich erleichtern, Innovationen schnell voranzutreiben – angesichts der aktuellen weltpolitischen Lage wichtiger denn je“, erläutert eco-Geschäftsführer Andreas Weiss. "Mit der Entwicklung eines nahtlosen Netzes an Cloud- und Edge-Providern unterstützen wir Grundlagen, etwa dass autonomes Fahren sicher und ohne Unterbrechung über Ländergrenzen hinweg möglich ist. Dies wird durch den Aufbau föderierter, interoperabler digitaler Ökosysteme beschleunigt und zudem wird eine enge Vernetzung ermöglicht."

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