Deutsches KI-Startup Casablanca.AI drängt in den B2B-Markt

Wo im virtuellen Meeting der Blickkontakt fehlt und die Verbindlichkeit der Chef-Ansage verpufft, greift Casablanca korrigierend ein. Das Auge-in-Auge-Gespräch soll so eindringlich sein, dass die Schwaben mit einer Enterprise-Version ihrer KI mehr Effizienz in viele Einsatzfelder bringen wollen.

"Mit Casablanca haben Unternehmen die Möglichkeit, das Potenzial ihrer virtuellen Kommunikation voll auszuschöpfen", sagt Carsten Kraus, CEO und Gründer von Casablanca.AI. "Wir möchten, dass Menschen weltweit virtuell zusammenarbeiten können, ohne auf die zwischenmenschliche Komponente verzichten zu müssen.

Nette Spielerei, wird sich von mancher gedacht haben, der das deutsche Startup Casablanca.AI vor einem Jahr bei "Höhle der Löwen" gesehen hat. Da hat es sich ein Unternehmen zum Ziel gesetzt, den Blick ins Leere der virtuellen Welt, der Immanenz dieser Technologie geschuldet, wieder dahin zu lenken, wo er im Dialog mit echten Menschen hingehört: in die Augen. Technologie hat diese so selbstverständliche Kulturtechnik des sich Anblickens im Gespräch beseitigt, Technologie soll sie wieder etablieren, jene nämlich von Casablanca.AI.

"Schau mir in die Augen, Kleines", auch wenn nur von KI realisiert, stellt den Blickkontakt her – in der Consumer-Version für aktuell 7 Euro, plus Mehrwertsteuer. Nun stellt der Anbieter sein neues Enterprise-Produkt vor: Ohne zusätzliche Hardware oder komplizierte Einstellungen schaffe die deutsche KI-Technologie eine Kommunikation wie in einem persönlichen Gespräch. Casablanca wird als virtuelle Kamera installiert und soll mit jeder Videokonferenz-Software, ob Zoom, Teams, Webex oder auch Opensource-Varianten wie Bluejeans laufen.

Dafür geben Unternehmen wirklich Geld aus? Offenbar schon. Zu jedem erhofften Zweck liefert, die Wissenschaft die Fakten – auch im Falle der Auge-zu-Auge-Kommunikation. "Forschungen der Yale University und des Karlsruher Institut für Technologie (KIT) belegen, dass virtuelle Meetings mit direktem Blickkontakt über 20 Prozent produktiver, effizienter und effektiver sind", so das Pforzheimer KI-Startup. Und ganz konkret habe die Berliner Humboldt-Universität in zwei Studien "den direkten Impact von Casablanca" bestätigt. "Die KI-Software steigert die Effektivität von Recruiting und Consulting durch Blickkontakt statistisch signifikant".

Das gibt den Softwarespezialisten um CEO und Seriengründer Carsten Kraus, COO Markus Vollmer und CTO Ivan Alles Mut. Man wolle das Enterprise-Produkt kontinuierlich weiterzuentwickeln und für weitere Einsatzbereiche zu optimieren: Vertrieb, Recruiting und Führung, vor allem auch Coaching, Telemedizin und E-Learning. Überall, wo "echtes Vertrauen online geschaffen werden soll", bringe der Blickkontakt "mehr Nähe, mehr Vertrauen und letztlich auch mehr Erfolg in jedes virtuelle Meeting". Mit dem neuen Enterprise-Produkt habe Casablanca-AI "dafür das Fundament" gelegt, so die Pforzheimer.

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