40 Jahre Pyramid Computer aus Deutschland

In den Achtzigern assemblierte das Unternehmen Desktop-PCs, heute entwickelt und produziert Pyramide Computer Speziallösungen wie Industrie PCs, Industrie-Server und Selfservice-Terminals. Die Neuausrichtung des Geschäfts erfolgte frühzeitig.

Ticketing-Lösung "Polytouch" von Pyramid für Außenbereiche

Die Gründer Niko Hensler und Frieder Hansen führten das Unternehmen 34 Jahre gemeinsam. 2019 übernahm Josef Schneider die operative Geschäftsführung, die 2021 mit Stefan Brückner erweitert wurde. Im selben Jahr wurden die Geschäftsanteile an der Pyramid Computer GmbH von den Firmengründern an die börsennotierte mic AG verkauft.

Der Unternehmensumsatz lag im Jahr 2020 bei 58 Millionen Euro. Stammsitz des Mittelständlers, der in Ichtershausen bei Erfurt ein Produktions- und Logistikzentrum betreibt, ist Freiburg im Breisgau. Pyramid Computer beschäftigt rund 130 Mitarbeitende. Jetzt kann das Unternehmen sein 40-jähriges Bestehen feiern. Mit Stolz verweist man auf vier Jahrzehnte Computerbau „Made in Germany“.

Die Digitalisierung in Deutschland und die Geschichte einiger deutscher Technologie-Unternehmen ist nicht durchgängig ruhmreich. Das 40-jährige Firmenjubiläum der Pyramid Computer GmbH zeigt, dass es auch positive Gegenbeispiele gibt. Für die Erfolgsgeschichte war die Abkehr von Standardlösungen notwendig. Schon ab 1997 spezialisierte sich der Anbieter auf maßgeschneiderte Hardware-Lösungen, die Kunden auch in kleinerer Stückzahl angeboten werden. "Über was für eine Zeitspanne wir hier reden, wird auch deutlich, wenn man sich den technischen Sprung vor Augen hält: von der 360 Kilobyte Diskette damals, bis zum heutigen High Performance AI Server" sagt der heutige Geschäftsführer Peter Trosien zurück.

Flexibler Mittelständler

"Als Mittelständler sind die Prozesse bei Pyramid anpassungsfähiger als bei Großkonzernen, wodurch wir besser und vor allem schneller auf individuelle Kundenbedürfnisse eingehen können“, sagt Trosien. Ein gutes Beispiel dafür sei die Zusammenarbeit mit der Edeka-Supermarktkette. Auf der Suche nach neuen Terminals für SB-Kassen konnte Pyramid nach der Anfrage innerhalb von fünf Wochen einen Prototyp vorstellen und bereits kurze Zeit später erfolgte der Serienrollout der Geräte.

Heute bietet das Unternehmen mit drei Marken Lösungen für die gesamte Digitalisierungsstrecke – von Servern über Industrie-PCs bis zu Touch-Monitoren & -PCs und Kiosk-Systemen. Viele Kunden verbindet eine langjährige Geschäftsbeziehung mit dem Südbadener Computerbauer, da dieser neben der Hardware auch auf die dazugehörige Logistik sowie Dienstleistungen bedacht ist und den Kunden nach der Auslieferung fortlaufend bei Wartung oder dem Auftreten von Problemen betreut.

Start aus der Garage

Begonnen hat die Geschichte Pyramids im Sommer 1985. Die vier Gründer und damaligen Gesellschafter der GmbH Frieder Hansen, Niko Hensler, Markus Müller und Christian Pogoda starteten das Unternehmen – passend für eine Erfolgsstory aus der Tech-Branche – in der elterlichen Garage. Um an Kapital zu gelangen, verkauften die vier Jungunternehmer ihre Autos und Mofas.

Die Fertigung maßgeschneiderter Computer entpuppte sich schnell als Erfolg. Bereits 1988, drei Jahre nach der Gründung, erzielte Pyramid einen Jahresumsatz im niedrigen zweistelligen Millionenbereich und beschäftigte über 30 Angestellte. Nach einer kurzen Zwischenstation zog das junge Unternehmen 1989 in einen Neubau in der Freiburger Bötzinger Straße. Das Gebäude ist bis heute Sitz des IT-Spezialisten.

Fokus auf wertschöpfungsorientierte Produkte

Nachdem der Markt für Desktop-Computer durch den Einstieg von Wettbewerbern wie Discount- und Einzelhandelsketten immer umkämpfter wurde, entschied sich die Unternehmensführung 1997 zur Neuausrichtung des Geschäfts. Man konzentrierte sich auf umsatzschwächere, dafür aber wertschöpfungsorientiertere Produkte, wie etwa zur Bildverarbeitung oder Maschinensteuerung. "Die Abkehr vom damaligen Kerngeschäft war sicherlich keine leichte Entscheidung, aber im Nachhinein eine, die Pyramids Position in der Branche gestärkt und auch neue Möglichkeiten eröffnet hat", erklärt Geschäftsführer Peter Trosien, der damals ganz jung im Unternehmen war.

2021 wurde die Pyramid Computer GmbH vollständig von der heutigen Pyramid AG (damals noch mic AG) übernommen, die seither als alleiniger Gesellschafter fungiert. Im darauffolgenden Jahr übernahm der heutige Geschäftsführer Peter Trosien die Leitung der GmbH. Dieser startete 1994 seine berufliche Karriere im Unternehmen und erklomm intern die Karriereleiter.

Das Unternehmen stellt sein Produktportfolio aktuell auf zwei Messen aus: Vom 18. bis 20. Februar 2025 auf der EuroCIS in Düsseldorf und vom 11. bis 13.März 2025 auf der embeddedworld in Nürnberg.

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