x86-CPUs für PCs und Server: AMD holt leicht auf – Intel bleibt unangefochtener Marktführer
Nach Zuwächsen im dritten Quartal bei x86-CPUs für PCs und Server steht AMD kurz davor, den Marktanteil auf ein Viertel auszubauen. Nach wie vor aber dominiert Intel. In einer anderen Kategorie baut der CPU-Marktführer seinen Anteil sogar aus.
AMDs Anteil am gesamten x86-CPU-Markt wuchs im dritten Quartal um 2,7 Prozentpunkte gegenüber dem Vorquartal und um 4,3 Punkte gegenüber dem Vorjahr auf 24 Prozent. Intels Anteil lag bei 76 Prozent, wenn man die Auslieferungen von Embedded- und IoT-Produkten nicht mitzählt, so der jüngste Bericht des CPU-Tracking-Unternehmens Mercury Research.
Die Marktanteilsveränderungen beziehen sich auf die Auslieferungen von CPUs für Server, Laptops und Desktop-Computer - drei wichtige Segmente und die größten Einnahmequellen für Intel und AMD. Der jüngste Bericht spiegelt zwar die anhaltende Bedrohung wider, die AMD für Intel zu einem schwierigen Zeitpunkt für den Chipmarktführer. Aber es gab nicht nur schlechte Nachrichten für Intel.
AMD konnte fast ein Viertel seines Marktanteils an x86-CPUs gewinnen, indem es seinen Anteil im Desktop-Segment um 5,7 Punkte gegenüber dem Vorquartal und um 9,6 Punkte gegenüber dem Vorjahr auf 28,7 Prozent steigerte, während Intels Anteil bei 71,3 Prozent lag.
Im Notebook-Segment konnte der AMD seinen Anteil um 2 Punkte gegenüber dem Vorquartal und 2,8 Punkte gegenüber dem Vorjahr auf 22,3 Prozent steigern, während Intel auf 77,7 Prozent kam.
Im gesamten PC-Segment im dritten Quartal 2024 wuchs AMDs Anteil um 2,9 Punkte im Vergleich zum Vorquartal und um 4,6 Punkte im Jahresvergleich auf 23,9 Prozent, erklärte Dean McCarron, Präsident von Mercury Research, in einer E-Mail an CRN. AMDs Desktop-Rekord ist schon lange her: im vierten Quartal 2006 hatte er bei 29,1 Prozent gelegen.
Bei den Servern sah sich AMD einer stärkeren Konkurrenz von Intel gegenüber, konnte aber dennoch einen ganz leichten Zuwachs von 0,1 Prozentpunkten gegenüber dem Vorquartal und plus 0,9 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahresquartal verzeichnen, was einen Gesamtanteil von 24,2 Prozent entspricht. Intels bleibt mit einem Anteil von 75,8 Prozent Marktführer bei Serverausstattungen.
CPU-Marktsegmente PC und Server
AMD konnte im Desktop-CPU-Segment dank des saisonalen Wachstums deutlich zulegen, während Intel mit einem Rückgang der Auslieferungen zu kämpfen hatte, so McCarron. Der Grund: Partner wie OEMs und Systemhersteller waren im Berichtszeitraum gut bevorratet, sie arbeiteten ihre vorhandenen Bestände ab, bevor sie neue Käufe tätigten, so der Marktforscher.
McCarron sagte, er habe "beträchtliche Aktivitäten" rund um AMDs neue Desktop-Prozessoren der Ryzen 9000-Serie gesehen und eine Verbesserung der Verkaufszahlen für die vorherige Generation festgestellt. Mercury Research geht jedoch davon aus, dass Intel seinen Anteil am Desktop-Segment ausbauen wird, sobald die Partner des Unternehmens die vorhandenen Bestände abgearbeitet haben.
Im Markt für Notebook-CPUs ähnelt sich der aktuelle Marktverlauf bei beiden Chipherstellern, wobei AMD laut McCarron bei den CPU-Lieferungen "weit über dem saisonalen Anstieg" lag. Intel hingegen litt unter einer geringeren Bestandskorrektur, erzielteein geringes, aber positives Wachstum.
"Sowohl Intel als auch AMD verzeichneten einen signifikanten Anstieg der Auslieferungen neuer mobiler Produkte" - Core Ultra 100 bzw. Ryzen 8040 - und lieferten gleichzeitig die neueren Core Ultra 200V und Ryzen AI 300 Prozessoren in kleinen Stückzahlen aus", so McCarron.
Server-Segment wächst bei ADM und Intel
"AMD und Intel verzeichneten beide ein signifikantes Wachstum bei den Server-CPU-Lieferungen, wobei Intel sowohl im Rechenzentrums- als auch im Netzwerk-/Kommunikationssegment zulegen konnte", schrieb McCarron. Der Forscher sagte, dass AMDs Anteilszuwachs fast "vernachlässigbar" sei, da beide Unternehmen "sehr ähnliche Wachstumsraten" hatten. Er merkte auch an, dass Intels Standard-Xeon-Server-CPUs AMDs EPYC-Prozessoren "leicht überholt" haben, während sich die CPU-Lieferungen der Network and Edge Group des Halbleiterriesen "erholten".
Semi-Custom- und Embedded-Produkte: Intel baut Marktanteil aus
Während Semi-Custom- (maßgeschneiderte Kundenlösungen), Embedded- und IoT-Produkte für Intel und AMD ein kleineres Geschäft sind, waren die Auslieferungen von CPUs in diesen Segmenten so unterschiedlich, dass sich ein anderes Bild ergibt, wenn man sie in den x86-CPU-Markt einbezieht.
So gesehen lag der Marktanteil von AMD bei x86-CPUs bei 25 Prozent, was einem Anstieg von 0,5 Punkten gegenüber dem Vorquartal, aber einem Rückgang von 5,6 Punkten gegenüber dem Vorjahr entspricht. Intels Anteil lag bei 75 Prozent.
McCarron sagte, dass AMD bei der Berücksichtigung von Nicht-PC- und Nicht-Server-CPUs unter dem kontinuierlichen Rückgang der Semi-Custom-Lieferungen litt, während Intel "einen starken Anstieg der IoT-Produktlieferungen verzeichnete". Das Semi-Custom-Geschäft von AMD hat vor allem deshalb gelitten, weil die neuesten Videospielkonsolen von Microsoft und Sony, die AMD-Chips verwenden, nun schon mehrere Jahre in ihrem jeweiligen Lebenszyklus sind, was zu einer geringeren Nachfrage seitens der Verbraucher führt.