Telekom kündigt 2G-Abschaltung an

Die Deutsche Telekom will die veraltete 2G-Technik in den Ruhestand schicken. Als erster deutscher Mobilfunkanbieter hat der Carrier jetzt den Termin für die geplante Abschaltung des 2G-Netzes genannt.

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Installation einer 5G-Funkantenne: 2G-Netz der Telekom soll 2028 abgeschaltet werden (Foto: Deutsche Telekom AG)

Voraussichtlich zum 30. Juni 2028 soll das 2G-Netz komplett abgeschaltet werden. Es soll dann den Weg für modernere und schnellere Technologien freimachen. "Mit dem freiwerdenden 2G-Frequenzspektrum können wir unser Netz weiter verbessern", sagt Abdu Mudesir, Geschäftsführer Technik der Telekom Deutschland. Genutzt werden sollen die alten Frequenzen künftig für 4G und 5G, um besonders in ländlichen Bereichen das mobile Surfen zu verbessern.

Mobilfunk-Evolution

Vor rund dreißig Jahren verbesserte die Einführung der 2G-Technologie (GSM) den damals noch in den Kinderschuhen steckenden Mobilfunk erheblich. 2G schuf die technische Grundlage für digitale Mobilfunknetze. Heute ist die Technologie veraltet. Seit mehr als einem Jahrzehnt steht das 4G-Netz (LTE) zur Verfügung. Es ermöglicht schnelleres Surfen und mit Voice over LTE (VoLTE) auch eine gute Sprachqualität.

Seit 2019 ist mit 5G die fünfte Generation des Mobilfunks im Netz der Telekom verfügbar. Mehr als 97 Prozent der deutschen Bevölkerung können laut Telekom bereits von der Geschwindigkeit und der hohen Kapazität im 5G-Netz profitieren. Bis Ende 2025 sollen es sogar 99 Prozent der Bevölkerung sein, da die Telekom ihr Mobilfunknetz weiter ausbaut.

Funklöcher schließen

Das aktuell von 2G belegte Spektrum im Frequenzbereich um 900 Megahertz setzt die Telekom künftig für die leistungsfähigeren Technologien ein. Bereiche, die bisher nur über 2G, aber nicht über 4G versorgt sind, bekommen im Rahmen der laufenden Netzmodernisierung schon vor der Abschaltung des 2G-Netzes eine 4G/5G-Versorgung. Dabei kommen unterschiedliche Frequenzbereiche zum Einsatz. So wird in der Regel Datenübertragung auch in den Gebieten nutzbar, in denen bisher über 2G lediglich Telefongespräche möglich waren. Nach der 2G Abschaltung werden die freigewordenen Frequenzen im 900 MHz Band zusätzlich für die neuen Technologien genutzt. Die Telekom weist darauf hin, dass alte Mobiltelefone ohne 4G (LTE) nach der Umstellung nicht mehr nutzbar sind und durch moderne Geräte ersetzt werden müssen.

Auswirkungen auf und M2M

In der Vergangenheit haben IoT- Geräte meist die Funkstandards 2G und 3G genutzt. Spätestens seit der Abschaltung des 3G-Netzes vor einigen Jahren setzen die Anbieter verstärkt auf moderne Technologien. Dabei kommen neben 4G und 5G vor allem Narrowband-IoT (NB-IoT) und LTE-M zum Einsatz.

Damit auch nach der Abschaltung von 2G alle Geräte weiterhin wie gewünscht funktionieren, sollten die Anbieter und Nutzer jetzt aktiv werden und den Austausch der noch verbliebenen alten Funkmodule vorbereiten. Insbesondere bei Geräten oder Anlagen mit langfristigen Servicezyklen kann durch rechtzeitige Planung der Austausch deutlich kostengünstiger erfolgen.

Bei der Anschaffung oder dem Regeltausch von Geräten und Diensten ist auf die Unterstützung moderner Technologien wie 4G/LTE und 5G, bzw. bei IoT-Anwendungen Narrowband-IoT (NB-IoT) und LTE-M zu achten. Für Telefonate müssen zudem der Voice-over-LTE-Standard der Telekom (VoLTE, Sprache über LTE) oder 5G VoNR (5G Voice-over-New-Radio) unterstützt werden.