Marktkapitalisierung von Ingram Micro steigt nach Börsengang auf 5,8 Mrd. Dollar
Distributor Ingram Micro feiert ein erfolgreiches Börsen-Comeback. Die Erlöse aus dem Börsengang will der Konzern teils zum Schuldenabbau, teils für die Finanzierung von Wachstumsinitiativen verwenden.
Ingram Micro ist zurück der Börse. Am Donnerstag letzter Woche konnte der Distributor einen erfolgreichen Börsengang feiern: Der Ausgabepreis für die 18,6 Mio. Aktien ("INGM") lag bei 22 US-Dollar, zeitweise kletterten die Papiere während des ersten Handelstags auf 25 Dollar – ein Plus von zeitweise über 13 Prozent. Tags darauf, am Freitag, ging die Aktien 24,25 Dollar aus dem Handel n der Wall Street. Die Marktkapitalisierung von Ingram Micro beträgt aktuell rund 5,82 Mrd. Dollar.
Auch nach dem Börsengang wird die Private-Equity-Firma Platinum Equity, die Ingram im Jahr 2021 übernommen hatte, das Unternehmen mit einem Anteil von rund 90 Prozent kontrollieren, wie aus den Unterlagen hervorgeht.
Ingram Micro will den Nettoerlös aus dem Börsengang zur Rückzahlung eines Teils seiner Kredite verwenden. Nach einer Refinanzierung im Jahr 2024 waren zum 20. September 2024 noch Schulden in Höhe von 1,16 Mrd. US-Dollar ausstehend, die 2031 fällig werden, wie aus einer behördlichen Einreichung hervorgeht.
"Der Wiedereintritt in den öffentlichen Markt ist ein bedeutender Meilenstein für Ingram Micro und eröffnet unseren Kunden neue Wachstumsmöglichkeiten", sagte Paul Bay, CEO von Ingram Micro in einer vorbereiteten Erklärung. "Wir sind gut aufgestellt, um Innovationen voranzutreiben, unser Angebot zu erweitern und das Wachstum im gesamten IT-Channel voranzutreiben. Mit der Leistungsfähigkeit unserer KI-gesteuerten digitalen Plattform Xvantage machen wir die Geschäftsabwicklung in der gesamten Branche noch einfacher. Wir freuen uns darauf, weiterhin in den Erfolg unserer Kunden und Anbieterpartner zu investieren und sie dabei zu unterstützen, in diesem dynamischen Markt zu wachsen und zu gedeihen."
Die Partner begrüßten den Börsengang und sagten, dass er den Weg für neue Möglichkeiten für Ingram und den Channel als Ganzes ebene. "Es ist super aufregend", sagte James Rocker, CEO von MSP Nerds That Care aus Hauppauge, New York, gegenüber CRN. "Dieser Börsengang ist ein Beweis für das Wachstum und den Erfolg von Ingram Micro über die Jahre hinweg. Es ist der perfekte Zeitpunkt, wenn man bedenkt, wo das Unternehmen steht und wohin es sich entwickelt. Es ist der richtige Schritt und die nächste Etappe auf ihrem Weg".
Über 24.000 Beschäftigte
Der Distributor beschäftigte nach eigenen Angaben zum 29. Juni rund 24.150 Vollzeitmitarbeiter, davon etwa 4.970 in den USA. Das Unternehmen wurde 1979 als Micro D gegründet und war bis Dezember 2021 ein börsennotiertes Unternehmen. Seit 2021 befindet es sich im Besitz von Platinum Equity, die Ingram Micro vom chinesischen Mischkonzern HNA Group erworben hatte. Im Jahr 2021 verkaufte Ingram Micro einen Teil seines Geschäfts mit Handels- und Lifestyle-Dienstleistungen an die französische CMA CGM Group im Wert von 3 Mrd. US-Dollar. Das Unternehmen hatte bereits 1996 einen Börsengang an der NYSE durchgeführt.
Es wird erwartet, dass dieser neue Börsengang die Präsenz des Unternehmens in der MSP-Landschaft verstärken wird, wobei die Partner den Schritt als Katalysator für die Verbesserung bestehender Angebote und Partnerschaften sehen.
Durch künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen bietet die von Ingram Micro entwickelte Xvantage-Plattform Partnern ein personalisiertes Erlebnis mit umfangreichen Analysen über alle Daten hinweg.
Laut einem kürzlich eingereichten Zulassungsantrag umfasst der Kundenstamm von Ingram Micro mehr als 161.000 Unternehmen, darunter Value-Added Reseller, Systemintegratoren, Telekommunikationsunternehmen und Managed Service Provider (MSPs).
"Als einer der weltweit größten Technologiedistributoren nach Umsatz und/oder globaler Präsenz haben wir Ingram Micro als integrales Glied in der globalen technologischen Wertschöpfungskette positioniert, das Technologielösungen und -dienstleistungen von mehr als 1.500 Anbieterpartnern für eine breite Palette von Kunden bereitstellt“, so Ingram in seinem Antrag zum Börsengang. Das Unternehmen gibt an, dass es jedes Jahr mehr als 850 Mio. Einheiten von Technologieprodukten mit mehr als 220.000 einzigartigen SKUs verwaltet und monatlich mehr als 12.000 technische Anfragen bearbeitet. 2023 hat Ingram Micro eigenen Angaben zufolge einen Nettoumsatz von 48 Mrd. US-Dollar erwirtschaftet.