IBM: KI-Geschäft wächst, Consulting stagniert

KI-Software treibt aktuell das Geschäft bei IBM, der Gesamtumsatz im dritten Quartal konnte allerdings nur mager zulegen. Die Pipeline für KI-Aufträge ist gut gefüllt.

"Wir verzeichnen eine sehr gute Nachfrage bei unseren GenAI-Produkten sowie bei unserer Automatisierungssuite", sagte IBM-CEO Arvind Krishna in einer Telefonkonferenz vergangene Woche.

IBM-CEO Arvind Krishna hob für das vergangene Quartal eine gute Entwicklung des Konzerns im KI-Geschäft hervor: IBM verzeichne ein KI-Wachstum "von Quartal zu Quartal um 1 Milliarde US-Dollar", sagte der er. Eine Mischung aus Beratung und Software habe IBM "in eine frühe Führungsposition" gebracht, so Krishna.

"Unser Geschäft im Zusammenhang mit generativer KI beläuft sich mittlerweile auf über 3 Milliarden US-Dollar, ein Plus von mehr als 1 Milliarde US-Dollar im Vergleich zum Vorquartal", sagte Krishna am Mittwoch vergangener Woche während der Telefonkonferenz zu den Ergebnissen des dritten Quartals. "Der Mix besteht zu etwa einem Fünftel aus Software und zu vier Fünfteln aus Beratungsaufträgen. Diese Leistung hat uns in eine frühe Führungsposition gebracht, was zu Beginn eines jeden technologischen Wandels entscheidend ist".

Krishna betonte, dass das KI-Portfolio von IBM den Kunden ein umfassendes Set von Werkzeugen für den Einsatz von KI in ihrem Unternehmen sowie Software biete, die Kunden benötigen, um in Zukunft von KI-Produkten zu profitieren.

"Wir verzeichnen eine sehr gute Nachfrage bei unseren GenAI-Produkten sowie bei unserer Automatisierungssuite. Mit Blick auf unsere Pipelines erwarten wir, dass die aktuelle Nachfrage weiter hoch bleibt", sagte Krishna. "In Anbetracht der Tatsache, dass wir auch viele Mainframe-Einsätze sehen, würde die mittlere, zugrundeliegende Kapazität dort den Mainframe oder die TPS-Software antreiben. Zusammen mit der bereits angekündigten Übernahme von Hashika und den geplanten Fusionen und Übernahmen, die wir im Laufe des Jahres tätigen werden, gibt uns das viel Zuversicht im Bereich Software."

Der Umsatz von IBM im dritten Quartal belief sich auf 15 Mrd. US-Dollar, ein Plus von zwei Prozent bei einem Gewinn von 2,5 Mrd. US-Dollar. Die Umsätze im Software-Geschäft von IBM stiegen um 10 Prozent auf 6,5 Mrd. Dollar, während das Infrastruktur-Geschäft um sieben Prozent auf 3 Mrd. Dollar zurückging. Das Unternehmen erwartet für das vierte Quartal ein ähnliches Ergebnis wie im ersten Quartal. Die Aktie verlor im US-Handel an vergangenen Donnerstag um rund 6 Prozent.

Krishna sagte für das Beratungsgeschäft von IBM, der Markt bleibe dynamisch, "mit massiven Möglichkeiten, Unternehmen bei der Vorbereitung auf KI zu helfen". Aber das Wachstum in diesem Geschäftsbereich bleibe flach - bei einem Umsatz von 5,2 Mrd. Dollar. Krishna ist zwar zuversichtlich was das Beratungsgeschäft angeht, aber die globalen Umwälzungen würden Kunden veranlassen, "zweimal nachzudenken, bevor sie große Ausgaben tätigen". Die sei auf die wirtschaftliche Unsicherheit zurückzuführen, die sich laut Krishna aus mehreren temporären Faktoren zusammensetze - darunter geopolitische Fragen, bevorstehende Wahlen und die sich verändernde Zins- und Inflationslandschaft.

Die Softwareeinnahmen machen jetzt 45 Prozent der Einnahmen von Big Blue aus, was laut Krishna den Fokus von IBM auf organische Innovation und die Neupositionierung des Portfolios zeigt. "Sie können dies auch in unseren Quartalsergebnissen sehen, da wir ein starkes und sich beschleunigendes Wachstum der Softwareeinnahmen von 10 Prozent verzeichnen konnten", sagte er.

80 Prozent dieser Umsätze seien wiederkehrenden Einnahmen, so der IBM-Chef. Im letzten Quartal lag der ARR für IBMs Hybrid Platform And Solutions bei 14,9 Mrd. Dollar, ein Plus von 11 Prozent.

5 Jahre Red Hat im IBM-Konzern

Krishna sagte, dass IBM den fünften Jahrestag der Übernahme von Red Hat feiere. Seit der Ankündigung des Deals hat sich der Umsatz von Red Hat auf 6,5 Mrd. US-Dollar verdoppelt, wobei die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) im mittleren Zehnerbereich liege. In der Zwischenzeit sagte IBM, dass Openshift von 100 Mio. Dollar an jährlich wiederkehrendem Umsatz auf 1,3 Mrd. Dollar gewachsen sei. "Wir treiben die Innovation weiter voran und kündigen neue Funktionen wie Ansible 2.5, RHEL AI und Openshift AI an", sagte Krishna in der Telefonkonferenz. "Red Hat wurde außerdem zum zweiten Mal in Folge im Gartner Magic Quadrant 2024 für Container Management als Leader eingestuft".