Fsas Technologies: Fujitsu benennt sich um
Spanien ist das erste europäische Land, das die Umbenennung seiner japanischen Mutter Fujitsu in Fsas Technologies einleitete. Fujitsu in Deutschland und anderen Ländern werden bald folgen. Das Datacentergeschäft mit Servern und Storage bleibt unverändert, ebenso die Channel-Strategie.
Eine Überraschung war das am Dienstag auf dem deutschen Partnertag von Fujitsu verkündete Rebranding des Firmennamens nicht, hatte doch der japanische Mutterkonzern bereits zum neuen Geschäftsjahr am 1.April 2024 das Server- und Storage-Geschäft unter den neuen Firmennamen Fsas Technologies gestellt. Exakt ein Jahr später wird aus der deutschen Landesgesellschaft Fujitsu Technology Solutions (FTS) dann Fsas Technologies. Auch die anderen europäischen Gesellschaften werden umbenannt. Besonders schnell ist man bei Fujitsu in Spanien, wo der neue Firmenname bereits im Handelsregister eingetragen ist. Gewöhnen muss sich der Channel dennoch an den neuen Firmennamen, der wohl auch ein neues Logo erhält und in nachhaltigkeitsopportunen Farben grün und blau erstrahlt. Der Zusatz "A Fujitsu Company" wird eine Weile beibehalten, wie üblich bei so traditionsbehafteten Konzernen wie Fujitsu.
Am Lösungsportfolio und der Konzernstrategie ändert Fujitsu dagegen nichts. Der Konzern hatte ja bereits die Weichen Richtung Datacenter- und Plattformgeschäft sowie Services gestellt, sich erst von der Client-Produktion in Deutschland getrennt, sich später auch aus dem PC-Vertrieb in Europa ganz verabschiedet.
Nach wie vor werden rund 600 Angestellte hierzulande für das Unternehmen arbeiten, alle Standorte bleiben erhalten, ebenso die Betreuung des Channels. Santosh Wadwa, Head of Product Channel Sales Central Europe, hatte im Zuge der Neuaurichtung das Ziel ausgeben, den auf 50 Prozent gesunkenen Anteil des Channels wieder auf 80 Prozent zu heben. Diese Transformation braucht freilich Zeit. Wadwa stellt aber unmissverständlich klar: "Das Channel Business und seine Partner waren, sind und werden auch in Zukunft eine fokussierte Rolle bei Fujitsu einnehmen. Wir bauen seit Jahrzehnten auf gemeinsam erfolgreiches Geschäft und sehen unsere Systemhäuser als Wachstumsmotor für Fujitsu."
Einen handfesten Vorteil sieht der Manager in der angekündigten Umfirmierung: Als umsatzstärkste Organisation der künftigen deutschen Fsas Technologies GmbH werde diese Gesellschaft als Holding für die Landesgesellschaften in Europa fungieren und erhalte so ein größeres Gewicht, wenn in der japanischen Konzernzentrale über Portfoliostrategien gesprochen wird.
Und noch eine positive Auswirkung erkennt Wadwa im Rebranding. Fsas Technologies lasse das alte Image Fujitus als PC-Hersteller verblassen. Jemand wie er darf das wohl so deutlich sagen, ohne Nostalgiker unter den lange Jahre sehr treuen PC-Partnern vor den Kopf zu stoßen. Als Wadwa 2006 beim Konzern anfing, hieß der noch Fujitsu Siemens Computers (FSC) und war PC-Marktführer in Deutschland. Drei Jahre später stieg der Joint-Venture-Partner Siemens aus, die neue Gesellschaft Fujitsu Technology Solutions übernahm, die nun auch bald in die Geschichtsbücher erloschener Firmennamen aufgenommen wird.