Distributor Infinigate legt beim Umsatz deutlich zu

Infinigate CEO Klaus Schlichtherle: "Die Ergebnisse des ersten Halbjahres stimmen uns zuversichtlich, da sich für Europa ein neuer Wachstumstrend abzeichnet".

Solange Infinigate stärker wächst als der Gesamtmarkt für Cybersicherheitslösungen, dem Analysten ein jährliches Plus von mindestens 10 Prozent vorhersagen, sieht sich der Schweizer Distributionskonzern auf Erfolgskurs. Für die ersten sechs Monate 2024/25 (April bis September) bilanzierte Infinigate einen Umsatz von 1,2 Mrd. Euro – ein Plus von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

CEO Klaus Schlichtherle sieht sogar einen " Wachstumstrend" in Europa, wo der Distributor lediglich "im hohen einstelligen Prozentbereich" zulegen konnte – mit Großbritannien an der Spitze. Die Investitionszurückhaltung auf dem Kontinent und insbesondere in Deutschland trifft Infinigate genauso wie seine Partner. Aber: "Wir sind optimistisch, dass unsere Investitionen in starke Partnerschaften mit Herstellern und Channel-Partnern zu besseren Ergebnissen führen werden, wenn wir in die zweite Jahreshälfte eintreten, in der sich die Wirtschaft hoffentlich weiter erholt", sagt Schlichtherle mit Blick auf Europa. Gesetzliche Auflagen wie NIS2, CRA und DORA zwingen schließlich Unternehmen dazu, mehr Investitionen in Cybersicherheit zu tätigen. Noch muss der Channel hier stärker daran arbeiten, das Bewusstsein bei Kunden für mehr Cyber-Resilienz ihrer Netzwerke zu schärfen.

Deutlich besser laufen die Geschäfte bei Infinigates Tochtergesellschaft Starlink aus Dubai, die im Nahen Osten und Afrika tätig ist. Diese Gesellschaft ist "stärkster Wachstumsmotor". Die neu ausgewiesene APAC-Region habe "ebenfalls eine gute Leistung" erzielt. Dahinter steht die im Juli 2024 übernommene Infinigate-Tochter Wavelink.

Generell profitiert Infinigate vom anhaltenden Wachstum im Cybersicherheitsmarkt, dem Ausbau des Portfolios "in Zusammenarbeit mit führenden Herstellern" und einem "vergrößerten Netzwerk von Channel-Partnern", heißt es in der Pressemitteilung. "Die Aussichten für die zweite Hälfte des Geschäftsjahres bleiben positiv. Die ersten Anzeichen deuten auf eine starke Performance im Oktober hin".

Sein Angebot für Managed Security Services (MSSP), gebündelt in der BU Infinigate Cloud, soll ausgebaut werden. Sechs neue Hersteller hat Infinigate Cloud im abgelaufenen Halbjahr neu hinzugewonnen, mit weiteren sechs bestehenden Herstellern das MSP-Angebot ereitert. "Unser zukünftiges Wachstum basiert auf unserer starken Pipeline, mit Infinigate Cloud als wichtigem Aktivposten", sagt BU-Chef Denis Ferrand-Ajchenbaum, der auch Chief Growth Officer ist.

"Unser Umsatzwachstum ist das Ergebnis unserer Investitionen in unser Portfolio, unserer starken Partnerschaften und unserer operativen Exzellenz vor dem Hintergrund eines schwierigen wirtschaftlichen Umfelds. Wir gehen von einem anhaltenden Wachstum aus und erwarten, dass sich die stetige Erholung in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres fortsetzt", kommentiert Kristiina Leppänen, CFO der Infinigate Group, die Halbjahresbilanz. Zu Gewinnen machte der Finanzchef keine Angaben.