100 KI-Projekte umgesetzt – für Adesso ein Meilenstein
Großauftrag der LVM Versicherung für IT-Dienstleister Adesso für den Aufbau einer komplett neuen Datenlandschaft. 100 solcher KI-Projekte für 2024 war das Ziel, zur Jahresmitte schon war die Pipeline übererfüllt. Das Marketing wirkt offenbar, die neue Umsatzmarke ist schon gesetzt.
Die Investitionen in eine dezidierte BU für GenAI hat sich für Adesso ausgezahlt. Und um das Thema nicht nur von Seiten der Beratung und Technologieintegration umsetzen zu können, sondern vertrieblich Druck zu machen, hatte der IT-Dienstleister seine Marketingmaschinerie angeworfen. So schlicht die Aussage "Hi, GenAI!", so fruchtbar fiel die Kampagne offenbar auf fruchtbaren Boden. Man habe in den vergangenen Monaten neue Kunden gewonnen und konnte sich als "wichtiger Player" im Markt positionieren, so das Unternehmen.
Jüngster Auftrag kommt wieder einmal aus der Versicherungsbranche. Für die LVM Versicherung, soll Adesso eine komplett neuen Datenlandschaft aufbauen. Ziel: die bestehende heterogene Datenpools und Analysetools sollen in eine einheitliche Datenplattform überführt, Arbeitsweisen und Prozesse transformiert und digitalisiert werden Technologiebasis ist Microsoft Azure Cloud. Vorgabe des Kunden: Public-Cloud-First-Ansatz, nur Daten, die die LVM nicht verlassen dürfen, sollen künftig noch im eigenen Rechenzentrum vorgehalten werden. Bewährt sich die neue Plattform, sollen neue Anwendungen schrittweise in andere Geschäftsbereiche ausgerollt werden. Folgeaufträge könnten also kommen.
Überhaupt sind die Auftragsbücher Adesso zufolge mehr als dick gefüllt. Mehr als 100 durchgeführte GenAI-Projekte und damit das Jahresziel sei bereits im August erreicht worden. Im Jahresendgeschäft soll die ohnehin große Nachfrage nach KI-Lösungen nochmals kräftig anziehen. Kein Wunder, dass der Vorstand des 10.000 Mitarbeiter großen IT-Dienstleisters das Umsatzziel für diese Sparte bis Jahresende kurzerhand verdoppelt hat.
Konkrete Zahlen nannte der börsennotierte IT-Dienstleister keine. Aber allein diese Erfolgsmeldung hat den zuletzt schwachen Aktienkurs ein wenig beleben können. Anfang September notierte die Aktie von Adesso bei 55,50 Euro – so tief wie noch nie in den letzten 12 Monaten. Nun liegt das Papier wieder über 70 Euro.
"Nach einer längeren Sondierungsphase gehen unsere Kunden nun konkret Projekte für den praktischen Einsatz von generativer KI an", sagt Benedikt Bonnmann, Mitglied des Vorstands und für Künstliche Intelligenz bei Adesso zuständig. "Egal ob Modelle von OpenAI, Meta, Google, Aleph Alpha oder anderer Anbieter: wir haben immer die passende Lösung", wirbt der Vorstand um weitere Kunden.
Tim Strohschneider, Head of GenAI bei Adesso darf sich berechtigte Hoffnungen machen, dass seine BU personell aufgestockt wird. Sofern es seinem Arbeitgeber gelingt, Fachkräfte für Beratung und Umsetzung von KI-Vorhaben zu gewinnen. Die sucht schließlich jedes größere IT-Haus.