Materna peilt Milliarden-Umsatz bis 2027 an

40 Prozent plus im Geschäft mit ServiceNow, 20 Prozent Wachstum mit SAP und rund 8 Prozent mehr Erlöse im Public Sektor, so dass Materna-CEO Michael Hagedorn auf ein Wachstum der Gruppe von 6,4 Prozent im vergangenen Jahr blickt. KI mit Herstellerpartner Nvidia spielt für den IT-Dienstleister eine Schlüsselrolle.

Michael Hagedorn stieg im April 2018 bei Materna ein, übernahm im Februar 2024 den Posten des CEO

In seinem ersten Jahr in der Funktion des CEO beim IT-Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen Materna kann Michael Hagedorn durchaus mit der Entwicklung des vergangenen Jahres zufrieden sein. Während große Wettbewerber wie Bechtle und Computacenter beim Erlös stagnierten, legte die Materna-Gruppe 6,4 Prozent auf 712 Mio. Euro zu. Organisch lag das Wachstum sogar bei 13 Prozent. "Unser Erfolg verdeutlicht, dass wir auch unter anspruchsvollen Marktbedingungen nachhaltig wachsen. Wir setzen konsequent auf Innovation, insbesondere im Bereich Künstliche Intelligenz, um unsere führende Marktstellung weiter auszubauen", kommentiert Materna-Chef Hagedorn. Wie es beim Ertrag aussieht, ist nicht bekannt. Materna ist nicht börsennotiert.

Zur Einordnung: Materna beschäftigt weltweit rund 4.500 Mitarbeiter bei einem Umsatz von über 700 Mio. Euro. Bei Bechtle arbeiten 3,5-mal so viele Beschäftige, die europaweit für ein Geschäftsvolumen 2024 von knapp 8 Mrd. Euro sorgten. Bechtle hat neben IT-Services ein starkes IT-Handelsgeschäft, wie auch Computacenter und Cancom beispielweise. Bei Materna spielt der IT-Handel eine untergeordnete Rolle. Die Dortmunder sehen sich in erster Linie als Berater für digitale Transformationsprojekte mit ihren vier Säulen "Platform-based Transformation", "Human x Digital", "Artificial Intelligence" und "Business Resilience".

Die Materna-Tochter Agineo, spezialisiert auf ServiceNow-Technologien, sticht mit einem Wachstum von 40,3 Prozent auf 55,9 Mio. Euro heraus. Agenio bietet Lösungen für das IT-Service-Management und kollaborative Arbeitsumgebungen an. Neben ServiceNow ergänzt Hersteller Atlassian das Portfolio von Agineo.

Auch im SAP-Geschäft legte Materna kräftig zu. Die zur Gruppe gehörende cbs Corporate Business Solutions hat den Umsatz gegenüber dem Vorjahr erneut um 20 Prozent auf 277 Mio. Euro gesteigert – und das trotz der spürbaren Wachstumsschwäche und Investitionszurückhaltung der deutschen Industrie. Es zahlt sich aus, dass SAP-Berater cbs global ausgestellt ist.

Gut lief es auch bei der Sparte Enterprise Service Management, die "stark" zulegte, so Materna. Partnerschaften mit BMC, OpenText, ServiceNow und neu auch hier Atlassian "fördern das Geschäftswachstum, wobei ServiceNow als Hauptumsatztreiber hervorsticht", so die Dortmunder. Ein Schlüsselfaktor für dieses Wachstum: Der Einsatz von ServiceNow-Lösungen im öffentlichen Sektor. "ServiceNow hat sich zu einer zentralen Plattform entwickelt, die verschiedene Anwendungen effizient verbindet und so einen echten Mehrwert für unsere Kunden schafft. Unser tiefes Fachwissen und unsere Branchenerfahrung machen uns hier zum idealen Partner“, erklärt Uwe Scariot, verantwortlicher Vorstand der Materna-Gruppe.

Materna stellt ferner einen Trend zur Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung fest, der "stark bleibt". Im Public Sektor kletterten die Erlöse um 8,1 Prozent auf 227 Mio. Euro. "Digitale Technologien wie Low-Code-Plattformen und KI sind der Schlüssel für eine effiziente und moderne Verwaltung", erklärt Hagedorn. "Es ist erfreulich zu sehen, wie wir Behörden dabei unterstützen können, sowohl intern als auch gegenüber ihren Kunden den Weg zur digitalen Verwaltung erfolgreich zu gestalten. KI verbessert diesen Prozess nun noch weiter."

Strategische Partner: Nvidia und Stackit

Künstliche Intelligenz sieht der 57.-jährige CEO als Wachstumstreiber. Wichtigster Player hier: Nvidia, mit dem der IT-Dienstleister eine strategische Partnerschaft geschlossen hat.

Das KI-Projektgeschäft will Materna nun weiter ausbauen. Ein wichtiger Bereich, der dazu beitragen soll, das Ziel von 1 Mrd. Euro Umsatz bis 2027 zu erreichen.

Eine ebenfalls wichtige Partnerschaft hat Materna vergangenes Jahr geschlossen, und zwar der zur Schwarz-Gruppe gehörenden Stackit. Gemeinsam wolle man "in Deutschland gehostete Infrastrukturlösungen und Services – speziell für Unternehmen und öffentliche Auftraggeber mit höchsten Anforderungen an digitale Souveränität und Cyber-Sicherheit" anbieten.

20 Mio. Euro hat Materna 2024 investiert, ein "erheblicher Teil" für Weiterbildung der Mitarbeitenden und die Entwicklung neuer Technologien. CFO René Rüdinger spricht von einer "soliden Kapitalstruktur". Sämtliche Investitionen könnten unabhängig vom Kapitalmarkt aus eigener Kraft getätigt werden. "Das verschafft uns auch künftig die nötige finanzielle Flexibilität, um konsequent weiterzuwachsen", sagt Maternas Finanzchef.

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